Deutschland hat Cannabis offiziell legalisiert. Was kommt nun auf die Produzenten von Medizin- und Privatprodukten zu?
Deutschland gilt als Musterbeispiel für die Cannabisregulierung in Europa. Ihre medizinischen Marihuana-Produkte müssen gemäß den GACP- und EU-GMP-Standards für Arzneimittel hergestellt werden. Doch eine Cannabis-Anbaulizenz in Deutschland zu bekommen, ist nach wie vor sehr schwierig. Zunächst einmal stellen sie keine Lizenzen aus. Stattdessen arbeitet die Regierung über Verträge mit Cannabisanbauern zusammen. Lesen Sie weiter, um einen umfassenden Ratgeber zu erhalten, der Ihnen dabei hilft, einlizenzierter Cannabisproduzent in Deutschland zu werden.
Im Jahr 2019 wurden in einem europaweiten Vergabeverfahren Aufträge über insgesamt 10.400 kg für vier Jahre ausgestellt.
-aus „ Cannabis-Agentur“ vom BfArM
Cannabis-Legalisierung in Deutschland
Medizinisches Cannabis wurde in Deutschland im Jahr 2017 legalisiert. Mit der Gesetzgebung von 2017 wurden die Möglichkeiten zur Verschreibung von medizinischem Cannabis in Form von Trockenblüten und Cannabisextrakten erweitert. Deutsche Cannabisprodukte müssen unter Einhaltung pharmazeutischer Qualitätsstandards hergestellt werden, die in den European Good Manufacturing Practices (EU-GMP) festgelegt sind. Cannabisanbauer müssen außerdem die Good Agricultural and Collection Practice (GACP) befolgen. DasBundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte(BfArM) verfügt über eine „Cannabis-Agentur“, die den Kontakt, die Produktion und den Vertrieb von Cannabis in Deutschland überwacht.
Rechtsaktualisierung November 2021: Privates Cannabis in Deutschland
Diesen November hat die neue deutsche Regierungseine Pläne bekanntgegeben, den Verkauf von Marihuana landesweit zu legalisieren. Die aktuellen Gesetze erlauben den Konsum von Cannabis, nicht jedoch seinen Verkauf. Ab sofort ist geplant, den Verkauf von Cannabis ausschließlich in lizenzierten Apotheken mit strengen Qualitätskontrollmaßnahmen zu erlauben. Es gibt noch keinen Zeitplan dafür, wann die Legalisierung von privatem Cannabis in Deutschland umgesetzt wird. Bleiben Sie mit GrowerIQ auf dem Laufenden, um weitere Informationen zu den globalen Cannabismärkten zu erhalten.
Gesetzesaktualisierung vom August 2023: Die begrenzte Legalisierung von privatem Cannabis wird bis Ende des Jahres genehmigt
Nach einer Reihe von Forschungsinitiativen und Diskussionen hat das Bundeskabinett schließlich einen Gesetzentwurf verabschiedet, der den privaten Konsum von Cannabis in Deutschland ermöglichen wird. Der Gesetz wird in Kraft treten bis Ende 2023 und wird den Besitz und Konsum von Cannabis für Erwachsene legalisieren, vorbehaltlich einiger Einschränkungen:
- Der Anbau und die Verbreitung sollen durch gemeinnützige Anbauvereine oder Cannabis-Clubs ermöglicht werden, wie sie beispielsweise in einigen Regionen Spaniens und Maltas bereits zugelassen sind.
- Die Anbauverbände dürfenmaximal 25 Gramm Cannabis pro Personpro Tag an ihre Mitglieder, aberinsgesamt maximal 50 Gramm pro Monat ausgeben. Sie dürfen maximal sieben Samen oder fünf Stecklinge pro Monat an ihre Mitglieder zum eigenen Anbau weitergeben.
- Das Mindestalter für die Mitgliedschaft beträgt 18 Jahre, pro Verein sind maximal 500 Mitglieder erlaubt.
- Wenn Mitglieder unter 21 Jahre alt sind, erhalten sie maximal 30 Gramm pro Monat; Das Cannabis darf einen THC-Gehalt von zehn Prozent nicht überschreiten.
- Die Vereine müssen Jugendschutz-, Sucht- und Präventionsbeauftragte benennen und dürfen keine Werbung schalten. Auch zu Schulen und anderen Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie Spielplätzen ist ein Mindestabstand von 200 Metern einzuhalten.
- Die Mitgliedschaft in mehreren Vereinen ist untersagt.
- Der Konsum von Cannabis vor Ort in den Anbauverbänden ist nicht gestattet.
- In der Nähe von Schulen, Kindertagesstätten, Spielplätzen und öffentlichen Sportanlagen ist der Cannabiskonsum verboten. Dem Gesetzentwurf zufolge ist das Rauchen von Cannabis in Fußgängerzonen zwischen 7 und 20 Uhr verboten
- Wer unter Cannabiseinfluss beim Auto- oder Motorradfahren erwischt wird, wird ähnlich wie Alkoholkonsum als fahruntüchtig eingestuft. Im Gegensatz zu Alkohol gibt es für Cannabis jedoch keine Konsumgrenzen oder Mindestmengen. Bereits der geringste Nachweis von THC reicht für eine Ordnungswidrigkeit aus, zu der Folgendes zählt:
- Eine Geldstrafe von 500 €
- Ein einmonatiges Fahrverbot
- Zwei Punkte im Flensburger Konto (Bedenken Sie, dass die Höchstpunktzahl im Flensburger 8 Punkte beträgt, Danach muss der Fahrer seinen Führerschein dauerhaft abgeben).
- Im schlimmsten Fall der Entzug der Fahrerlaubnis
April 2024 Update: Cannabis für den privaten Gebrauch wird entkriminalisiert
Der deutsche Bundestag hat schließlich in einem weiteren Schritt zur Legalisierung von Cannabis ein Gesetz verabschiedet, das Cannabis für den privaten Gebrauch entkriminalisiert. Das Gesetz soll am 1. April 2024 in Kraft treten.
Hier ist eine kurze Zusammenfassung der Änderungen, die diese Gesetzgebung mit sich bringt:
- Erwachsene dürfen bis zu 50g Cannabis besitzen und bis zu drei Pflanzen für den privaten Konsum anbauen
- In der Öffentlichkeit dürfen Erwachsene legal bis zu 25g Cannabis mit sich führen.
- Die Gesetzgebung regelt auch den Anbau und Konsum von Cannabis in gemeinnützigen Cannabis Social Clubs (begrenzt auf 500 Mitglieder)
- Cannabis ist für Personen unter 18 Jahren weiterhin verboten
- Allerdings dürfen Mitglieder des Cannabis Clubs zwischen 18 und 21 Jahren nur Cannabis mit einem maximalen THC-Gehalt von 10% und nur bis zu 30g pro Monat erwerben.
Deutschland nimmt sich Kanada zum Vorbild und will dem Beispiel folgen, indem es etwa zwei Drittel des illegalen Marktes für Cannabis aufhebt und giftige Produkte, die von Händlern verkauft werden, verhindert.
Arzneimittelplanung von Cannabis in Deutschland
Anlage I – Es ist nicht gestattet, ohne eine spezielle Erlaubnis der deutschen Regierung mit kontrollierten Substanzen zu handeln, sie zu verkaufen, zu transportieren oder zu produzieren. Marijuana ist in Anlage I eingestuft, außer medizinisches Cannabis. Medizinisches Cannabis ist in Anlage III eingestuft, was bedeutet, dass man eine ärztliche Verschreibung braucht, um es zu erhalten.
Cannabis-Vorschriften für privaten Cannabis-Konsum in Deutschland
Jenseits von Deutschlands medizinischem Marihuana-Programm wird Cannabis als illegal und strafbar angesehen. Anekdotisch wird behauptet, dass der Besitz von kleinen Mengen illegalen Cannabis in Deutschland nicht bestraft wird. Trotzdem gibt es heftige Bußgelder und Gefängnisstrafen, die drohen, wenn Sie gefasst werden. Staatsanwälte und Gerichte haben einigen Ermessensspielraum, aber die Milde kann unterschiedlich sein, abhängig vom Bundesland, in dem Sie sich befinden.
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Medizinisches Marihuana in Deutschland
Derzeit gibt es drei Unternehmen, die mit der Produktion von Cannabis für Deutschland beauftragt sind. Dabei handelt es sich um die kanadischen Firmen Aphria und Aurora sowie das deutsche Unternehmen Demecan. Sie dürfendrei Arten von Cannabis produzieren:
- Typ 1: 18 % bis 22 % THC mit weniger als 1 % CBD
- Typ 2: 12 % bis 16 % THC mit weniger als 1 % CBD
- Typ 3: 5 % bis 9 % THC mit 5 % bis 9 % CBD
Vorschriften für Medizinisches Marihuana
LautPressemitteilung des BfArMim Jahr 2019 müssen deutsche Cannabisanbauer neben den Anforderungen der Monographie des Deutschen Arzneibuchs „Cannabisblüten“ (DAB) auch die GACP- und EU-GMP-Vorschriften befolgen. Wenn vertraglich vereinbarte Cannabisanbauer Cannabisprodukte produzieren, werden diese an die Deutsche Cannabisagentur verkauft, die dem BfArM unterstellt ist. Die Agentur legt den Preis für Cannabis fest und ist für den Verkauf und Vertrieb an Verarbeiter, Hersteller, Großhändler und Apotheken verantwortlich. Um in Deutschland Cannabis anzubauen, muss Ihnen das BfArM einen Vertrag über den Cannabisanbau erteilen. Das BfArM darf keine Gewinne oder Überschüsse erwirtschaften.
[Germany] hat die Cannabis-Agentur (auf Deutsch „Cannabisagentur“, eine Unterabteilung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte – BfArM) gegründet, die den Anbau, die Ernte, die Verarbeitung, die Qualitätskontrolle, die Lagerung, die Verpackung und den Vertrieb an Großhändler und Apotheker bzw. Hersteller kontrolliert. -aus „10 Fragen und Antworten zum Thema medizinisches Cannabis in Deutschland (auf Englisch)“ von Margret Knitter und Dr. Ilja Czernik, 27. April 2020
So erhalten Sie eine Cannabis-Lizenz in Deutschland
Sie werden vielleicht überrascht sein zu erfahren, dass Deutschland keine echten Cannabis-Anbaulizenzen ausstellt. Stattdessen arbeiten sie über ein System von Verträgen. Die Cannabis-Agentur ist eine Abteilung der BfArM-Abteilung für Spezielle Therapien und Traditionelle Arzneimittel. Hier finden Sie eine Übersicht über denVertragsabschluss:
- Das BfArM führt ein europaweites „öffentliches Ausschreibungsverfahren“ (Vergabeverfahren) durch.
- Das BfArM vergibt „Lieferverträge“ für begrenzte Mengen und Zeiträume
- Die Cannabisagentur des BfArM kauft das Cannabis, es dürfen keine Übermengen vorhanden sein
- Die Cannabis-Agentur verkauft und vertreibt das Cannabis; Die Federal Opium Agency überwacht den Cannabisimport
- Bis zur nächsten Ausschreibung dürfen nur die zuvor ausgewählten Auftragnehmer Cannabis anbauen oder herstellen
Sie müssen viele Voraussetzungen erfüllen, um auf deutsche Cannabis-Verträge bieten zu können. Nachfolgend finden Sie eine Zusammenfassung dessen, wonach die Deutsche Cannabis-Agentur bei Auftragnehmern sucht.
Anforderungen an Cannabis-Vertragsgebote
- Bewerber können keine Unteraufträge vergeben
- Antragsteller müssen Unterlagen vorlegen, aus denen hervorgeht, dass sie für die Herstellung von Cannabis qualifiziert sind und über ausreichende Sicherheiten verfügen
- Antragsteller müssen über eine Genehmigung zur Herstellung von Arzneimitteln gemäß § 22 Abs. 1 BGB verfügen. § 13 Arzneimittelgesetz (AMG) und eine Erlaubnis zum Umgang mit Betäubungsmitteln besitzen
- Antragsteller müssen zur Nutzung des Grundstücks berechtigt sein, auf dem sich ihr Standort befindet
Die Cannabis-Agentur berücksichtigt die Branchenkenntnisse und Berufserfahrung des Antragstellers, die durch seine Eignung und Vertragsanforderungen belegt werden.
Wenn zugelassen, muss der Bewerber Anforderungen an Sicherheitsmaßnahmen (Art. 15 BtMG), Dokumentation (Art.. 17 BtMG), und Meldungen an Behörden (Art. 18 BtMG) zusätzlich zu GACP, EU-GMP und speziellen Monographien befolgen.
Größe des Cannabismarktes in Deutschland
Die Nachfrage nach medizinischem Cannabis in Deutschland ist im Jahresvergleich stetig gestiegen. Tatsächlich wurden im Jahr 2022 fast 25.000 Kilogramm (27,6 Tonnen) Cannabis für medizinische oder wissenschaftliche Zwecke nach Deutschland importiert, was einem Anstieg von 19 % gegenüber den Cannabisimporten im Jahr 2021 entspricht.
Großes Potenzial für den Markt für Privaten Cannabis in Deutschland
Laut eineraktuelle Umfrageim Jahr 2021 konsumierten etwa 8,8 Prozent der deutschen Bevölkerung mindestens einmal Cannabis. Das bedeutet, dass allein im Jahr 2021 rund 7,3 Millionen Deutsche Cannabis rauchten – zu einer Zeit, als Freizeit-Cannabis gesetzlich nicht erlaubt war.
Abgesehen davon wird der inländische Markt für Freizeit-Cannabis in Deutschland angesichts der Bevölkerungszahl des Landes enorm sein – 83,31 Millionen Menschen im Jahr 2023. Um einen Eindruck von der Größe des Cannabismarktes in Deutschland zu gewinnen, können wir einen Blick auf den kanadischen Markt werfen. Im Jahr 2022 werden schätzungsweise 27% der kanadischen Konsumenten Cannabis konsumiert haben. Rechnet man den gleichen Pro-Kopf-Verbrauch auf Deutschland an, läge der Markt dementsprechend bei 22,5 Millionen Menschen. Das ist riesig!
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